Wer fürchtet sich vor dem bösen Wolf?

Aarau stellt die Fusionsfrage (vgl AZ vom 30.3.2010), und viele Nachbargemeinden, zumindest die angefragten Exekutivmitglieder, zucken angstvoll zurück.  Nach der Entwicklungskonferenz des Regionalplanungsverbandes (lesen Sie hier im Blog) darf aber niemand mehr vor dieser Frage zurückschrecken. Zu klar zeigte sich, dass die regionale Zusammenarbeitauf eine neue Grundlage gestellt werden müsste. Die Frage der Fusion liegt damit längst auf dem Tisch! Jetzt sind einmal die Details anzuschauen: Was würde denn ändern, was würde bleiben, wie könnte eine Fusion aussehen, welche Konsequenzen hätte es für die Schulen, die Oberstufenstandorte, die Verwaltungsabteilungen, die technischen Betriebe, auch den Steuerfuss etc. Erst wenn wir das einmal durchdenken, durchrechnen und ausdiskutieren, sind weitere Entscheide sinnvoll. In Suhr haben die Wählerinnen und Wähler nach dem vehementen Widerstand der  „echten Suhrer“  dem Bündnis Zukunft Suhr das Vertrauen geschenkt. Zukunft Suhr hat diese Wahl gewonnen mit dem Versprechen, nicht auf direktem Weg sich in die Arme Aaraus zu werfen, aber ernsthaft und gründlich die Frage der Fusion zu prüfen und mit der Bevölkerung zu diskutieren. Dieses Versprechen ist einzulösen. Alles andere ist unverständlich und missachtet den Wählerauftrag. Die letzten Wochen haben die Wahlkampfgräben wieder etwas zugeschüttet, das ist richtig so. Die Fusionsdiskussion ist kein parteipolitisches Thema, es muss im Interesse aller Einwohner von Suhr und der Region sein, sich Gedanken um die längerfristige Zukunft zu machen. Nicht erst, wenn der Steuerfuss wieder zum Thema wird, sondern heute, wo Suhr noch aufrecht und mit gesunden Strukturen dasteht und auch nicht als Sanierungsfall auf Almosen einer Nachbarstadt angewiesen ist. Über eine Fusion verhandeln kann man nur, wenn man sich auch tatsächlich gegen die Fusion entscheiden könnte, nicht wenn aus finanzieller Not gar keine Wahl mehr bleibt. Das echo erwartet vom Gemeinderat Suhr, dass er die Diskussion aufnimmt und schnell gründliche und gut dokumentierte Entscheidungsgrundlagen vorzubereiten hilft. Suhr hat seine Werte, bringen wir sie ein, prüfen wir einmal, ob nicht Synergien für alle denkbar wären, ohne die Vorteile von Lebensqualität, liebgewordener Landschaft und nachbarschaftlicher Überschaubarkeit aufgeben zu müssen.

Und vielleicht ist der Wolf ja gar nicht so böse…

Aaraus Flirt mit den Nachbarn

Aaraus regionale Charme-Taktik, titelt die AZ. Gegen den Willen des Stadtrates beschloss der Einwohnerrat Aaraus, dass Aarau aktiv auf Nachbargemeinden zugehen und mit ihnen in Fusionsverhandlungen treten soll. Das echo berichtete über den ursprünglich als Motion eingereichten Vorstoss der SP Aarau, der nun als Postulat überwiesen worden ist.

Ist das nun gut oder schlecht? Gut, meint das echo. Natürlich bewirkt der Vorstoss umgehend, dass die ohnehin sich vor jeder Fusionsdiskussion fürchtenden Ortsbürger der Nachbargemeinden wieder in die Schützengräben flüchten, weil das grosse Aarau nun alle einverleiben wolle, ein Flirt mit Macho-Effekt könne auch kontraproduktiv sein, meint deshalb auch AZ-Kommentator Rauber. Das war auch der Grund, weshalb der Stadtrat sich gegen den Vorstoss aussprach, nicht weil der Stadtrat eine öffentliche und intensive Fusionsdiskussion nicht begrüssen würde.

Genau deshalb ist der Entscheid aber bemerkenswert: Eine Mehrheit des Aarauer Stadtparlamentes begrüsst die aktive Aufnahme von Fusionsverhandlungen mit den Nachbargemeinden, von der Minderheit würden einige bloss etwas anders vorgehen, ohne das Ziel der intensiven Fusionsverhandlung aber in Frage zu stellen. Das ist wichtig, nachdem gerade in den Nachbargemeinden immer wieder in Frage gestellt worden war, ob das bisher in dieser Frage nicht aktiv auftretende Aarau eine Fusion überhaupt begrüsse. Definitiv entschieden ist eine Fusion natürlich auch für die Bevölkerung von Aarau nicht, auch Aarau würde nach einer sorgfältigen unvoreingenommenen Analyse erst definitiv entscheiden, wenn die Fakten auf dem Tisch sind.

Nachdem in Suhr die Gemeindewahlen klar von Zukunft Suhr gewonnen worden sind, ist nach diesem Entscheid auch in Aarau die Ausgangslage neu. In Suhr haben die Stimmberechtigten mit der Wahl aller Kandidatinnen und Kandidaten von Zukunft Suhr zum Ausdruck gebracht, dass sie diese Fusions-Frage zumindest gründlich geprüft und diskutiert haben wollen. In Aarau hat das demokratisch abgestützte Stadtparlament sogar ein aktives Tätigwerden unterstützt und in Buchs hat der Einwohnerrat im Sommer ebenfalls gegen den Willen des Gemeinderates eine Prüfung dieser Frage gutgeheissen.

Ja, worauf warten wir denn noch? Auf Buchs, das zuerst noch 200 Jahre Eigenständigket von Suhr feiern will? Nein, dieses Fest missgönnt den Buchsern niemand, es hat aber wie die neu aufgearbeitete Ortsgeschichte in Suhr nichts damit zu tun, dass die Fragen der Gemeindestruktur und Zusammenarbeit in der Region Aarau einmal auf den Tisch gehört, gründlich, professionell begleitet, analysiert und die Anliegen auch der Agglomerationsgemeinden ernsthaft berücksichtigend. Diese Diskussion muss zu einem öffentlichen Dauerthema werden: Sachlich, korrekt mit Respekt der Grösseren gegenüber den Kleineren, diplomatisch und mit Rücksichtname auch auf die Skeptiker. Und was auch immer in einigen Jahren daraus resultieren wird, die Geschichte und die Jubiläumsfeste nimmt uns niemand.

Greift FDP Guignard nach dem Gemeindeammann-Sitz von Beat Rüetschi?

Stadtammann_in SuhrÜberraschung im Suhrer Wahlkampf! Jetzt kandidiert der Aarauer Stadtammann Guignard auch in Suhr. Das erstaunt doch sehr, hat sich die Suhrer FDP doch bisher dezidiert gegen jede Fusion mit Aarau ausgesprochen, weniger mit überzeugenden sachlichen Argumenten, wie das echo in den letzten Tagen aufzuzeigen versuchte, als mit emotionalen Appellen an das Heimatgefühl. Den Rest des Beitrags lesen »

Nun bewegt sich Aarau

SP Aarau fordert starke Regionalstadt

Regionalstadt

Bild AZ 28.5.09

Die Stadt Aarau soll «aktiv auf die Nachbargemeinden zugehen und mit ihnen in Fusionsverhandlungen eintreten». Dies fordert im Namen der SP-Fraktion Einwohnerrat Oliver Bachmann mit einer Motion. Den Rest des Beitrags lesen »