Der Oberstufenstandort wird in Suhr massiv ausgebaut, neben der Integration der Gränicher Bezirksschüler werden wohl auch die Hunzenschwiler Schülerinnen nach Suhr kommen. Das ist gut für den gesicherten Bezirksschulstandort auch mit nur noch 3 Bezirksschuljahrgängen. Eine Schule mit einer gewissen Mindestgrösse hat denn auch bessere Chancen, ein komplettes Fächerangebot anbieten zukönnen mit einer guten Anzahl Freifächer und dafür auch gute Lehrpersonen zu finden. Das ist gut für unsere Kinder und auch für diejenigen der Nachbardörfer.
Aber billig ist es nicht, Suhr wird massiv den Schulraum ausbauen müssen, Turnhallen bauen, tief ins Portemonnaie greifen müssen, wo doch nichts mehr drin ist. Suhr vermag mit seinen Einnahmen diese Investitionen nicht zu zahlen. Zu schnell hat man den Steuerfuss gesenkt: Finanzieren können wir die nun nötigen Schulräume nur mit den Reserven der TBS Verselbständigung, mit unserem Tafelsilber. Investieren müssen weder Gränichen noch Hunzenschwil; ob das für Suhr aufgeht, ist fraglich.
Strukturschwache Landgemeinden, die sich (noch mehr als Suhr) gegen alle Fusionsideen wehren (ohne das einmal gründlich geprüft zu haben), die ihre Kräfte wie Gränichen lieber in einem Kampf a la Bettwil gegen das Gespenst der Asylbewerber verpuffen, wollen sich billig an die Nachbarn anlehnen. Dort alles zu möglichst guten Konditionen einkaufen und sich in einer Scheinautonomie freuen. Nur zur Erinnerung: Gränichen lässt auch seinen Sozialdienst in Aarau führen, lässt seine Kinder in Suhr baden. Gränichen führt auch die Polizei, das Betreibungsamt, den Zivilschutz, die Feuerwehr nicht mehr im Dorf. Nur den Gemeinderat wählen sie noch selber… Aber so ist es ja wohl günstiger… Eine Fusion auf Raten mit dem Verlust aller Einflussmöglichkeiten. Wie lange schauen die Einwohnerinnen und Einwohner dem noch zu? Aber mit dem Kampf gegen die Asylbewerber-Unterkunft mit den nationalkonservativen Bauernschülern kann man von den wirklichen Problemen ablenken. Ja, auch die Jungbauern lernen wohl auf der Liebegg zuerst, wo sie am meisten Direktzahlungen, Subventionen holen können. Ob sie da legitimiert sind, mit den Fingern auf Asylbewerber zu zeigen, die vielfach auch aus rein wirtschaftlichen Gründen hier in die Schweiz reisten, ausser dass die Asylbewerber in ihrer Heimat oft keine echten Alternativen haben.
Aber wir waren ja bei der Schule: Suhr wird, wenn man von den Nachbarn keine Beteiligung an den Investitionen verlangen will, klare Verträge machen müssen: Es genügt nicht, wenn Gränichen und Hunzenschwil einfach ein Schulgeld pro Schüler zahlt, das die Lehrerkosten abdeckt und das dann jederzeit aufgekündigt werden kann. Gränichen und Hunzenschwil müssen sich längerfristig verpflichten. Die Investitionen in teure Schulbauten und auch einen Organisationsanteil (Schulleitung, Schulsozialdienst und Schulpflege) müssen aufgerechnet werden. Die Schulbauten belasten Suhr über Jahre, Schulverträge dürfen in dieser Zeit nicht kündbar sein, oder lösen Konventionalstrafen aus. Ob Gränichen und Hunzenschwil dazu bereit sind, ohne dann auch mitreden zu wollen, bei Schulbauten, Schulorganisation und Schulleitung? Ja hier sind eben die Grenzen der Zusammenarbeitsverträge, hier muss man wohl über weitere Schritte nachdenken. Aber Fusionspartner für Suhr können sicher nicht die noch strukturschwächeren Gränichen und Hunzenschwil sein; Zentrumsgewinne und echte Entwicklungschancen bietet nur eine Fusion im Zentrum des Bezirks, sprich mit Aarau und Buchs…aber dazu ein anderes Mal.