Aufsteigbar ist auch der FCA

Ja das echo hat noch Morgenröte ausgemacht, als der FC Aarau mit dem Juniorentrainer Ranko Jakovljevic plötzlich wieder siegte. Es war aber zu spät, eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und was zu Beginn dieser Saison verknorzt worden ist, liess sich nicht mehr gutmachen. Die „Unabsteigbaren“ steigen ab. Das ist zwar keine Katastrophe, aber ein Problem, der grosse Kanton Aargau ist nun in der so wichtigen Nebensache dem Fussball nicht mehr in der höchsten Liga vertreten. Das hat auch Auswirkungen auf das Selbstbewusstsei in diesem Kanton, das Ansehen und Image. Nicht dass der Kanton vor Selbstbewusstsein gestrotzt hätte wegen dem immer am Ende der Tabelle herumdümpelden Fussballclub, aber man war doch noch dabei, stellte hie und da einem Grossen ein Bein und nötigte doch hie und da den Andern etwas Respekt ab, was mit gut eingesetzten bescheidenen finanziellen Mitteln möglich war.

Aber der Entscheid, einen deutliche Schritt zu einem neuen Stadion zu machen, war wohl zu spät. Wenn heute noch immer und nach dem Abstieg wieder von vielen zusätzlich ein taugliches Fussballstadion in Frage gestellt werden will, zeigt das nur, wie wenig zukunftsgerichtet hier oft politisiert wird. Die Alternative zu einem neuen Stadion ist, das sich abfinden mit dem Abstieg, das Vergessen jedes Wiederaufstieggedankens und die definitive Positionierung des FC Aarau in der zuschauer- und bedeutungslosen Challenge League. Und das hat auch wieder seine Bedeutung für die Standortqualität des viertgrössten Kantons in diesem Land. Nein, nicht weil Spitzenfussball allein so wichtig wäre für eine Volkswirtschaft, aber weil auch Sport, ja auch Spitzensport dazugehört zu unserer Gesellschaft, zum Angebot dieses Kantons, dieser Wohnregion. Und es ist müssig, hier Sport gegen Kultur auszuspielen, zu sinnieren, was wichtiger, was wertvoller sei. Wertvoll ist die Mischung, die Breite des kulturellen, sportlichen, wirtschaftlichen und landschaftsmässigen Umfeldes.

Nein, wir brauchen nicht die sinnlose Gewalt, die sich im Umfeld von erfolgreichen städtischen Grossclubs breitmacht. Wir sind stolz, in der Fairplay-Trophy gut platziert zu sein. Es ist auch nicht unsere Anständigkeit, die uns das Genick brach, sondern die unheilige Allianz zwischen kleinkrämerischen Möchtegern-Sportchefs, die glauben, Profifussball lasse sich als Hobby neben einer Schweinemast betreiben, und schwärmerischen Grünen, die nur darauf warten, ein Stadionprojekt mit ihrem Fundamentalismus zu Fall bringen zu können

Warum das das echo überhaupt interssiert, werden Sie fragen? Weil das altehrwürdige Brügglifeld auf dem Gemeindegebiet Suhrs steht, weil die Zonenplanung Suhrs dieses Gebiet in die Wohnzone W2 umteilte und dieses Gebiet ein absolut hochwertiges und zukunftsträchtiges Baugebiet am Stadtrand zu Aarau wäre, das der Entwicklung der Stadt, der Region ebenso wie das Stadion im Torfeld Süd Impulse verleihen könnte. Nein, Bauland allein genügt nicht für eine attraktive Region, dafür braucht es auch Sport, Kultur und eine Identifikation mit der Wohnregion, dafür brauchen wir die Integrationswirkung auch des Sports zB des FC Aaraus . Darum bedauert das echo, am 13. Juni nicht abstimmen zu können, nicht mit einem klaren Ja den Grundstein zu legen, dass der FC Aarau wieder aufsteigen kann, wie ein Phönix aus der Asche. Torfeld Süd Blog

Der FC Aarau darf nicht absteigen

Dem echo ist zwar das Brügglifeld etwas ans Herz gewachsen, gehört es doch nicht nur zum FC Aarau, sondern auch etwas zu Suhr. Viele Suhrerinnen und Suhrer im Aarauerfeld verbindet eine – wenn auch bei Ausschreitungen und Verkehrschaos nicht immer ungetrübe-  Liebe zum Brüggli und dem FC Aarau. Die Verlegung des Stadions vom Brügglifeld ins Torfeld war immer eine Vernuftsache, weil jeder wusste, dass ein Ausbau des Brügglifelds auf die Verhältnisse eines Superleague Clubs an diesem Standort nicht ernsthaft möglich war. Zu sehr ist das Brüggli in die Wohnquartiere von Suhr und Aarau verhängt, zu schlecht die Verkehrserschliessung. Auch die neuesten Referendums-Versuche der „ewigen Gegner“ werden nicht verhindern, dass das neue Stadion im Torfeld kommt.

Nur der FC Aarau kann sich selber schlagen, wenn nun nicht die erforderlichen Punkte ins Trockene gebracht werden, wird der Verein nach 29 Jahren aus der höchsten Fussballliga verschwinden und nicht wenige, die mit Fussball eh nichts anfangen können, werden sich die Frage stellen, ob sich nun das Investieren noch lohnt.

Ja meint das echo investieren würde sich lohnen, hätte sich noch mehr auch anfangs Saison gelohnt, und nicht nur das echo verstand die Politik der Verantwortlichen des FC Aarau nicht (FC Aarau Forum; Danke fürs Foto). Jetzt erst recht, auch wenn es schwierig wird, ohne einen Sieg im Spiel gegen Bellinzona am Sonntag. Dann wird es beinahe unmöglich, den Liga-Erhalt noch zu schaffen. Also Hopp Aarau, noch ist nicht verloren.

NACHTRAG: Ja, der FC Aarau lebt. 6:3 gegen Bellinzona weckt wirklich Hoffnung, auch dass sich über die halbe Mannschaft in die Torschützenliste eingetragen hat, macht Mut. Weiter so!

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