Das Restrisiko hat einen neuen Namen: FUKUSHIMA

Was geht uns nun Fukushima an? Nichts, werden Sie zuerst denken; ausser dem Schock, dass es auch im hochtechnisierten Japan zu einem derartigen Super GAU kommen konnte; dass auch japanische Techniker  und Spezialisten schnell völlig ratlos sind und nur noch von Evakuation sprechen.

Ministerpräsident Naoto Kan hatte am Dienstag die Bewohner einer Zone von 20 bis 30 Kilometern um Fukushima I und II dazu aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Inzwischen werden auch sie evakuiert. Die US-Regierung legt ihren im Umkreis von 80 Kilometern lebenden Bürgern nahe, die Gegend zu verlassen.“

Der Blick vom Suhrerchopf reicht zwar nicht bis nach Japan, aber dass Suhr im 20 km Bereich von Gösgen liegt und innerhalb des 30 km Kreises von Beznau und Leibstadt liegt, das erkennt das echo gleichwohl. Und sehr viel braucht es nicht, um diese Dimension zu erkennen. Oder messen Sie einmal einen 80 km Kreis von jedem  schweizerischen AKW und überlegen Sie sich nochmals wohin Sie mit Ihrer Familie gehen.

Wohin gehen Sie bei der Evakuation? Vielleicht ins Tiefenlager für radioaktive Abfälle im Jura-Südfuss, das soll ja gleich um die Ecke zu liegen kommen………..werden Zyniker sagen.

In der Schweiz ist schon lange Konsens darüber festzustellen, dass Energiegewinnung aus Atomkraftwerken nur noch als Übergangstechnologie zu betrachten ist, die schnell durch eine nachhaltigere und ungefährlichere Energiegewinnung ersetzt werden muss. Die 40% Strom aus den heutigen 5 AKWs in der Schweiz (Mühleberg, Beznau 1+2, Gösgen und Leibstadt) lasse sich aber nicht schnell durch alternative Stromquellen ersetzen, man brauche noch ein bis drei neue AKWs. Dies obwohl die Endlagerung der Abfälle noch immer nicht gelöst ist. Und dies obwohl die Problematik der „Restrisiken“ aus AKWs schon seit 40 Jahren bekannt sind. Das Restrisiko hat nach Harrisburg und Tschernobyl wieder einen Namen mehr. Auch Politiker werden sich die Frage gefallen lassen müssen, was sie denn in den letzten 40 Jahren getan oder vielmehr unterlasssen haben, und warum wir heute noch nicht weiter sind in den Alternativen zur Atomenergie.

Nun ist Bewegung gekommen in die Frage, nutzen wir nun die Chance? Menschen in Japan haben teuer und schmerzlich bezahlen müssen. Ihnen gilt unser Mitgefühl, aber auch hier harren die Probleme einer Lösung.

Unterschreiben Sie die Petition gegen AKWs hier.


Cleantech statt Atommüll

Wasserwirbelkraftwerke statt Tiefenlager; ein Auftrag für die TBS? 

Während dem die NAGRA uns zwischen Suhr und Aarau ein Tiefenlager für Atommüll unterjubeln will, eröffnete Bertrand Piccard kaum bemerkt von der grossen Öffentlichkeit das erste Wasserwirbelkraftwerk in der Schweiz im aargauischen Schöftland an der Suhre (broschuere_-_genossenschaft_wasserwirbelkraftwerke_schweiz_-_gwwk_-_v1.1_20100819). Ein Kleinstwasserkraftwerk, das ohne ökologische Risiken, mit kleinsten Eingriffen in die Natur, die kleinen Gewässer, die den Kanton Aargau, das Wasserschloss der Schweiz, zu hauf durchströmen, zu nutzen vermögen. Es erzeugt den kostbaren Strom, das nicht mehr wegzudenkende Lebenselixier der modernen Welt, bescheiden in der Menge in einer Anlage, aber auch ohne ersichtliche Nachteile. Wer hier schon wieder primär die Risiken, unzulässige Eingriffe in die natürlichen Flussläufe, Probleme für die Fische im Vordergrund sieht, dem muss mit mit dem Energiepionier Piccard gesagt werden, dass gute Ideen noch viele haben, aber die Welt nur von dem verändert wird, der die Idee umsetzt, Widerstände und Hürden überwindet und die ersten Projekte kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert.

An der Suhre, die auch unserer Gemeinde den Namen gab, die sich bei der Badi Suhr mit der Wyna vereinigt und zur Aare strömt, liessen sich gewiss auch in unserem Gemeindegebiet derartige Anlagen bauen. Statt immer in der Schweiz hinzuhalten für den Müll, den Abfall und die Grossrisiken unserer Zivilisation muss der Aargau durchstarten mit innovativen, zukunftsträchtigen Projekten. Clean-Tech, saubere, umweltverträgliche Kleintechnologie gegen Grosstechnologie!

Das ist die Stärke unseres Kantons, eines Kantons voller KMU, eines dezentralen Kantons ohne Grossstädte. Es war die Kleintheaterszene mit Tuchlaube, Claque, Theater Marie etc, die schon in den achziger Jahren des letzten Jahrhunderts dem Aargau auf der Bühne der Schweiz zu Aufmerksamkeit verhalfen; genau so könnte es heute die umweltverträgliche Kleintechnologie sein. Wir wollen kein Atommüll-Tiefenlager in Suhr, wir wollen zwei, drei Wasserwirbelkraftwerke an Suhr und Wyna. Und genau in diese Richtung ziehlt die cleantech-Initiative der SP Schweiz , für die immer noch Unterschriften gesucht werden: Unterschreiben Sie auf dem Talon der SP Schweiz.

Die TBS in Suhr sollen verselbständigt werden, leisten wir uns als Start dazu zwei bis drei Wasserwirbelkraftwerke. Geben wir der TBS diesen Auftrag mit der Verselbständigung ins Pflichtenheft als Bekenntnis für den Weg der öffentlichen Energieversorgung. Nicht die Rechtsform der Energiewerke ist massgebend, sondern die Geisteshaltung, wie Energie erzeugt werden, wem Energie nutzen soll und wer darüber die Entscheidungen fällt. Das muss und wird die öffentliche Hand sein, die Gemeinde, die seit Jahren ein gutes Netz aufzog, ausbaute und unterhielt.

Ein Atommülllager in unserer Region?

Besuchen Sie die INFO-Veranstaltung der Energiestiftung und der SP Bezirk Aarau am

Mittwoch, 29. September 2010, 20.00 Uhr

flyer_atommuell

in der Aula der Neuen Kantonsschule Aarau, Schanzmättelistr. 32 in Aarau

Es referieren Sabine von Stockar, die Expertin der Energiestiftung Schweiz

und Beat Rüetschi, Gemeindepräsident Suhr, Plattform Jura Südfuss

Tiefenlager ohne Ende

Was heisst das denn eigentlich, dass in unser Region (Jura-Südfuss: Suhr, Aarau, Niederamt) ein Tiefenlager für radioaktiven Abfall erstellt werden soll? Wohin kommt das, wie sieht das aus, was für Auswirkungen hat dies auf unsere Lebens- und Wohnqualität, auf den Wert unserer Häuser, auf die Attraktivität unser Region als Wohn- und Arbeitsgegend. Fragen über Fragen: Es ist durchaus erfreulich, dass nach der NAGRA nun auch das kantonale Baudepartement sich wieder zum Wort meldet mit einer nicht minder gut gestalteten Broschüre: Fokus Tiefenlager.

Das genügt aber nicht. Wir, die wir hier wohnen, müssen uns nun engagieren, müssen Fragen stellen, Widerstand leisten. Nicht nur auf technisch geologischem Bereich, wie dies die NAGRA so schön vorgeben möchte. Nein, mit der Forderung nach sozio-ökonomischen Studien öffnet der Kanton mit gutem Grund den Blickwinkel. Dabei geht es nicht um St. Florians-Politik, es geht darum, wo grosse, immissionsträchtige Anlagen im schweizweiten Interesse im Land erstellt werden sollen. Unsere Gegend soll von den geologischen Voraussetzungen für ein derartiges Lager in Frage kommen, aber auch andere Regionen sind aufgrund der geologischen Voraussetzungen geeignet. Das bedeutet, dass neben den geologischen Kriterien jetzt zwingend andere Kriterien untersucht werden müssen, Kriterien wie Besiedlungsdichte, Umweltsituation aber auch bereits bestehende Anlagen mit ähnlichen Immissionen. Welche Auswirkungen hat eine weitere derartige Anlage auf die Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung Jura-Südfuss?

Lassen wir uns nicht von der NAGRA auf das technische Geleise führen. Dass diese Organisation uns allen hier überlegen ist, wird wohl niemanden erstaunen, der weiss, mit welchen finanziellen und technischen Mittel die NAGRA seit Jahrzehnten ausgestattet ist. Aber die Betroffenheit der Wohnbevölkerung mit einer weiteren Entsorgungsanlage, einer weiteren Anlage mit dem Risiko Radioaktivität über Jahrhunderte, die können ja müssen wir nun einbringen. Die Plattform Jura-Südfuss hat sich formiert, machen wir mit!

Ein Tiefenlager in der Region Aarau; die Atomlobby schläft nicht

Natürlich sind die meisten  in den Sommerferien, ausser dem echo, das schaut , wenn auch etwas von der schwülen Sommerhitze gelähmt, so doch geistig noch wach genug ins Dorf, in die Region: Sieht, wie andere sich nicht nur schöne Strandferien leisten, sondern auch schöne Spenden machen für Soliday, einer vom Sämi Wehrli Suhr mit alt Regierungsrat Wernli ins Leben gerufene (Hilfs-)organisation, die es eigentlich nicht brauchte, weil es schon viele derartige gibt. Aber es ist ja immer gut, wenn man den Bedürftigen etwas hilft, etwas spendet und so.  Gut ist es ja v.a. auch immer PR mässig, wenn man sich zeigen kann, wie man hilft, wenn man die eigene Grosszügigkeit mit Foto und Text in  der Aargauer Zeitung (NAGRA_Soliday) sieht und alle, die nicht in den Ferien sind auch.

Und was hat das denn mit dem Tiefenlager zu tun, werden Sie fragen. Viel! weil es ja immer gut ist, eine gute Presse zu haben, auch und v.a. für die NAGRA, weil die ja Glaubwürdigkeit, edles Handeln für die Allgemeinheit dringend nötig hat, weil sie ja ein Tiefenlager bauen muss, das niemand will. Niemand, oder vielleicht doch wieder die so gemeinnützig denkenden Aargauer und Solothurner. Der auch so netten NAGRA kann man ja nichts Schlechtes unterstellen, sie spendet ja gerne hier bei uns, nicht etwa dem in Zürich stationierten Arbeiterhilfswerk oder dem HEKS oder der Caritas, nein der Soliday aus der Region Aarau. Hier braucht man ja die gute Presse, weil hier der Widerstand gegen das Tiefenlager wohl am kleinsten sein wird oder nicht……..aber auch hier ist die Zukunft erneuerbar. Die Sonne zeigt uns in diesen Tagen andauernd, welche Kraft in ihr steckt. Nein, wir sind weder alle in den Ferien noch von der Sonne gelähmt_wir lassen uns gerne von der Sonne blenden,  nicht von der NAGRA und nicht von Soliday.

Tiefenlager für radioaktive Abfälle in Suhr

Nein, noch ist eine NAGRA-Tiefenlager in Suhr oder Umgebung noch nicht vom Tisch (Das echo berichtete schon zweimal darüber). Im Gegenteil langsam aber stetig, korrekt immer mit dem Verweis auf das umfangreiche und fundierte Abklärungsverfahren tastet sich die NAGRA an die Regionen heran(mehr darüber unter der kantonalen Homepage). Geschickt platzierte Reportagen von Besuchen in schwedischen Tiefenlagern (wer bezahlte die wohl?), zeigen auf, wie sauber, wissenschaftlich und ungefährlich alles sei, versuchen die Bevölkerung zu beruhigen und bereiten das Terrain vor. Dann erscheint wieder einmal eine Auswahl von Gemeinden, die in Frage kommen, in denen natürlich die Bevölkerung und die lokalen Behörden einzubeziehen seien, natürlich sind Suhr, Aarau, Buchs und Umgebung dabei (Text aus der AZ vom 10.12.09; NAGRA Tiefenlager). Es wird klar gemacht, dass alles noch in weiter Ferne sei, jedermann ab Alter 65 wird sich somit ohnehin nicht mehr betroffen fühlen.

…und dann wird irgend einmal im Jahr 2025 in der Region Aarau gebaut, unter dem Hinweis, wie langwierig die Abklärungen gewesen seien, wie umfassend die Bevölkerung einbezogen worden sei, die sich nur zögerlich gemeldet habe. Und es habe sich nun gezeigt, dass die Region Aarau am besten geignet sei, sprich sich am wenigsten gewehrt habe und damit die Realisierung ermöglicht habe. Falls doch noch etwas Widerstand kommen sollte, wird zur gegeben Zeit dann noch eine grosszügige Abgeltung offeriert werden…

Das echo rät dringend, wachsam zu bleiben. Immer wieder mit aller Klarheit darzulegen, dass völlig unabhängig von der Geeignetheit des geologischen Standortes ein deratiges Tiefenlager in der dichtbesiedelten Region Aarau undenkbar ist. Dies ist legitim. Es geht weniger um Geologie als um einen korrekten Lastenausgleich unter den verschiedenen Landesteilen. Dafür brauchen wir keine wissenschaftlichen Untersuchungen, keine Studien aus Schweden, es genügt ein Blick auf die Dampffahne von Gösgen, die schweizweit am dichtesten befahrenen Autobahnabschnitte, Verkehrsstaus, die Zugstunnel und die Sanierungshalle von Kölliken. Noch ist das Tiefenlager in dieser Region auch nicht gebaut, wir wollen es hier nicht.

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