Donnerstag, 14. Juni, Gemeindeversammlung; JA zur Abklärungsanalyse über den Zukunftsraum

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Bild aus Mike Müller: „Heute Gemeindeversammlung“

Sie gehen nie an Gemeindeversammlungen? Ausser ins Theater darüber von Mike Müller…

Diese Politik ist doch immer dasselbe…

Auch wer sich schwer tut mit Gemeindeversammlungen, hie und da werden dort Weichen gestellt, die längerfristig ganz wesentlichen Auswirkungen haben: Das Budget und den Steuerfuss, können wir jedes Jahr neu festlegen, neu erhöhen, belassen oder senken. Auch andere Themen sind grundsätzlich in  jeder Gemeindeversammlung wieder neu zu traktandieren. Nicht aber Abklärungen zur Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden über den Zukunftsraum.

Wenn wir NEIN sagen, ist die weitere Mitarbeit von Suhr im Zukunftsraum Aarau zu Ende, die Diskussion darüber über die Chancen und Möglichkeiten wohl für längere Zeit blockiert: Noch nie war die Diskussion um eine Fusion in der Region Aarau so anständig, so gut abgestützt und so weit fortgeschritten. Es liegt zwar in der Natur der Sache, dass es sehr theoretisch ist, dass es etwas schwer vorstellbar scheint  und dass es den Alltag viel weniger prägt als einige meinen. Genau deshalb müssen nun konkrete Fusionsanalysen zeigen, wie das dann beim Wahlmodus, bei der Organisation der Exekutive, bei der Schule, bei den technischen Betrieben etc. aussehen könnte. Hier wird sich denn auch zeigen, ob die Schreckszenarien, die teilweise an die Wand gemalt werden, eintreten können oder eben gerade nicht. Wenn dann das Ergebnis wirklich nicht überzeugt, können, ja müssen wir es am Schluss ablehnen.

Wer sich in den letzten Monaten an den Diskussionen und den breit abgestützten Foren um diesen Zukunftsraum beteiligte, kann jedenfalls nicht mehr behaupten, hier begegne man sich nicht auf Augenhöhe. Schon heute im Leitbild zeigt sich, dass keine Spur von Arroganz der Stadt Aarau erkennbar ist, dass Wahlkreise auch von den andern beteiligten Gemeinden gewünscht und auch eingerichtet werden, dass man auch versucht, positive Elemente aus den Ortsbürgergemeinden zu erhalten und weiterzuführen. Darum steht nun auch die FDP Suhr hinter der Weiterführung des Prozesses. Auch sie will nun die Detailfakten sehen und ausgearbeitet erhalten.

Wer noch immer weitere Analysen verhindern will, steht beim echo im Verdacht, keine Details mehr abklären zu wollen, damit nicht positive Impulse und Chancen erkennbar werden können: Die emotionale Grundhaltung, dass nicht sein kann, was nicht sein darf, ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern verhindert auch möglichen Fortschritt.

Also, lesen Sie doch einmal das Leitbild oder blättern Sie es durch. Schauen Sie selber, ob wir uns hier vor weiteren Analysen fürchten müssen oder ob wie hier nicht vielmehr eine Chance packen könnten, das Gewicht unserer Region ganz wesentlich für die Zukunft zu stärken.

Und kommen Sie an die Gemeindeversammlung vom 14. Juni 2018 (und nein es läuft kein wichtiger Fussballmatch an der WM). Es dauert wohl etwa 2 Stunden, und es gibt im Anschluss danach ein Sandwich und ein Getränk und vielleicht einige gute Gespräche darüber, warum sich engagierte Bürgerinnen und Bürger so fürchten vor einer Diskussion über Gemeindezusammenschlüsse. Nur nebenbei: Vor 200 Jahren gehörten Buchs und Rohr zu Suhr, die heutige Gemeindegrenzen waren nicht immer so wie heute, sie wurden von Zeit zu Zeit den gelebten Verhältnissen angepasst; genau das müssen wir heute wieder prüfen!

 

JA zum Zukunftsraum oder wo fängt Aarau an?

img_4072Ja, genau das ist es ja: Aarau und Suhr sind so stark zusammengewachsen, dass selbst gut informierte Einwohner nicht wissen, wo Suhr aufhört und Aarau beginnt.

Dann hängt man auch die Blachen „Pro Suhr“ am Zaun des Spitalparkplatzes in Aarau auf. Sind denn alle Suhrer so häufig in Aarau, dass dort die Werbung wirksamer ist? Wenn die Aarauer auch Suhr im Herzen tragen, brauchen wir uns ja vor der Fusion nicht zu fürchten, schon gar nicht vor den Abklärungen zur Fusion!

Vielleicht ist ja gerade das Aufgeben der künstlichen Grenzen oder vorerst die Prüfung des Zusammengehens längerfristig „Für Suhr“ oder vielmehr „Für die Einwohner von Suhr und Aarau“ eine bessere Lösung.

JA zum Zukunftsraum, JA für das Referendum

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Wenn in Aarau für die Eigenständigkeit Suhrs gekämpft wird,  wirft dies Fragen auf: Wie könnte dann eine neue Hauptstadt aussehen. Das ist mit dem Projekt Zukunftsraum nun vorbereitet: Einige Gemeinden setzen zwar weiter auf komplizierte punktuelle Zusammenarbeitsprojekte wie eine neue Kreisschule Aarau/Rohr/Buchs, scheuen aber aus irrationalen Gründen vor der Prüfung eines umfassenderen Zusammengehens zurück. Andere wie Küttigen riskieren lieber den Verlust der Oberstufe im Dorf als sich auf die Prüfung einer längerfristigen Fusion einzulassen.

„Suhr im Herzen“ ist dann schon sehr emotionaler Herzschmerz und wenig an Argumentation; dem echo liegt seit Jahren das Wohl der Bewohner in und um Suhr am Herzen, abstrakte Organisationsgebilde sind aber auf ihre Wirksamkeit und Effizienz permanent zu überprüfen und der Zeit anzupassen, alles andere ist Ballenberg!

Die Behörden und viele interessierte Workshop-Teilnehmer haben sich bereits intensiver mit der Frage auseinandergesetzt und sahen mehr Vorteile als Risiken: Die beiden Entfelden , Densbüren und Suhr wollten deshalb mit Aarau weiter verhandeln, was zumindest in Suhr und Unterentfelden auf Widerstand stösst. Wie absurd dieser Widerstand ohne Sachargumente ist, zeigt die in Aarau aufgehängte Blache von Pro Suhr:

Viele Suhrer fahren täglich über Aarau, arbeiten in Aarau, kaufen in Aarau ein, Nutzen den Bahnhof Aarau, besuchen das Kino und das Theater in Aarau, halten sich im Fitnesscenter fit und lassen sich von Aarauer Ärzten und im Aarauer Spital pflegen. Aarauer geben in Suhr Schule (ja sogar viele Jahre mit grösstem Erfolg die Stadtpräsidentin von Aarau, Jolanda Urech). Aarauer und Suhrerinnen verarzten unsere Kinder in Arztpraxen, Aarauerinnen und Suhrerinnen engagieren sich für Suhrer Quartierentwicklung und Altersleitbilder, Aarauer fotografieren unser Dorf als Dorfschreiber. Wir sind eine zusammengewachsenen Region und es ist nicht einzusehen, warum wir nicht prüfen sollten, wie es käme, wenn wir unsere öffentlichen Verwaltung gemeinsam führen würden.

Eine grössere Gemeinde ist zwar nicht per se überall besser; das behauptet niemand, der Spielraum der knappen öffentlichen Finanzen lässt sich aber optimieren. Es braucht nicht in jedem Quartier ein Hallenbad, ein Freibad, eine Forstverwaltung, einen Werkhof, eine grosse Sporthalle, eine Kunsteisbahn und ein Kleintheater. Viele derartiger Infrastrukturbauten können längerfristig optimaler geplant und besser genutzt werden. Es braucht in der Region Aarau auch nicht x Schulpflegen, Finanzkommissionen und Gemeinderäte. Sinnvoller sind wirklich qualifizierte Personen mit der nötigen Fachkompetenz, genügend Zeit und einem echten Engagement. Dann sind auch die Verantwortlichkeiten klarer und die Entscheidungswege überschaubarer. Negative finanzielle Folgen, wie Studien eruiert haben wollen, gibt es nur, wenn fusionswillige Gemeinden vorher ihre Hausaufgaben, ihre Infrastruktur nicht gemacht hatten und dann nach einer Fusion mit grossem finanziellem Aufwand alles nachgeholt werden musste. Das ist in Suhr sicher nicht der Fall.

Darum noch einmal: JA zu einer fundierten Abklärung der Verhältnisse.

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Süss und Suhr; das Jugendfest 2012

Freude herrscht in Suhr zum bevorstehenden Jugendfest: Die Kinder, die ihre Tänzchen und Aufführungen proben und planen, ihre Kostüme basteln, sind langsam ungeduldig voll freudiger Erwartung auf das Wochenende. Die Eltern mässig begeistert, dass in Anbetracht der Schülerzal in Suhr kaum mehr gewährleistet ist, dass sie mit Gotte und Götti, Grossmüttern und Tanten auch die Darbietungen ihrer Kinder wirklich sehen werden, weil so süss die Kinder auch tanzen, Suhrs Festplätze gleichwohl nicht mehr ausreichen, um allen Einlass und Platz zu bieten. Suhr stösst an Grenzen!

Es ist zwar erfreulich, dass sich alle Mühe geben, dass erfinderisch mit Grossleinwand und externen Übertragungen den Eltern doch einen Einblick in das Schaffen ihrer Kinder gewährt werden soll, aber dass Suhr nicht mehr die kleine Dorfgemeinde von früher ist, wird immer unübersehbarer. Freuen wir uns doch aber dieses Wochenende an der strahlenden grossen Kinderschar, sind wir stolz darauf, diesen allen gute Ausbildungsplätze und Schulstrukturen bieten zu können, die wir bald wieder auszubauen haben werden.

Sind wir doch auch stolz auf das Erreichte an diesem sonnigen Wochenende, aber vergessen wir nach den Sommerferien nicht, dass wir auch die Verpflichtung haben, die dörflichen Strukturen dem schnellen Wachstum der Gemeinde anzupassen. Nicht alle Wachstumsfolgen lassen sich mit Beamer und Grossleinwand so elegant lösen. Die Gemeindeversammlung hat auch beschlossen, die Bau- und Nutzungsordnung anzupassen, weiter zu verdichten: Das Dorf platzt aus allen Nähten, es wird zur Stadt! Auch in unseren Köpfen wird dieser Wandel weitere Anpassungen erfordern, das Wachstum der vergangenen Jahrzehnten haben wir mit den alten Strukturen gemeistert, wo nötig etwas geflickt und ausgebessert (mit Beamer und Grossleinwand…), für weitere Wachstumsschübe werden wir mehr an den Strukturen anpassen müssen: weitere 2000 Einwohner mehr, wie geplant oder absehbar werden mit Gemeindeversammlung und Milizbehörden nicht mehr zu bewältigen sein, wenn wir die heutigen guten Dienstleistungen aufrechterhalten wollen.